• Instagramlyrik,  Lyrik

    Tagebruch Instant – Gedichtband

    Neuer Gedichband „Tagebruch instant“–

    am 18.9.2024 bei Limbus Lyrik

    »aufwändig hochgewandet / findet man sich
    ein / in / selbstnahen Bezirken / wo die
    Nacht / neu geschrieben / sich windet um /
    Abwehrtürme und / Fischgärten und / sehende
    Fenster / und das Umfeld / gibt sich
    schlafend / zum Schein«

     

    »On the go« tippt Rhea Krčmářová ihre Gedichte ins Handy. Im nächsten
    Moment sind sie auf Instagram zu finden, in Verbindung mit Fotos
    und transmedialen Arbeiten der Sprachkünstlerin. Doch auch jenseits der
    Sozialen Medien haben diese tagebuchartigen poetischen Einträge und die
    Bilder eine sprachliche und visuelle Wucht. Einmal kämpferisch, einmal
    analytisch, einmal philosophisch, dann wieder zärtlich, empathisch oder
    sphärisch ist diese Poesie Ausdruck des Moments und bildet in ihrer Gesamtheit
    ein Bild unserer Zeit durch die Augen einer Dichterin.
    Das Wort Gefangenschaft, das auf goldenen Lippen tobt, ein pastelliger
    Morgen, glitzernde Wangen, ein Himmel durch zersplitterte Schichten –
    Krčmářová findet eine sinnlich wahrnehmbare und bildhafte Sprache für
    die Grenzbezirke zwischen realer und virtueller Welt, in der es gänzlich
    andere Regeln und Möglichkeiten gibt.

     

  • Essay,  Monstrosa

    Essay „Gestörte Genüsse, monströse Mahlzeiten“ im Schreibräume-Magazin 1/24

    „Über Essstörungen zu schreiben heißt auch, über Essen zu schreiben. Über das schwierige Verhältnis zu Nahrungsaufnahme, über Ängste und Besessenheit, über kalorienreiche Träume und fanatische Restriktion. Beim Schreiben meines Romans Monstrosa (erschienen im Herbst bei Kremayr & Scheriau) war die Frage nach dem „wie“ eine meiner zentralen Herausforderungen. Die Heldin von Monstrosa – Isabella, eine dicke, bulimische Opernsängerin – weist sich auf Druck ihrer Gesangslehrerin in eine Essstörungsklinik im Wienerwald ein, in der seltsame Dinge geschehen. Obwohl ich viele Elemente aus Schauerromanen / Gothic Novels und Body Horror verwendete, um das gestörte Selbst zu versinnbildlichen, war die reale Ebene der Nahrungsaufnahme mindestens genauso wichtig. Wie kann man möglichst viele Aspekte dieses ausgesprochen komplexen Themas beschreiben, ohne dass der Text zu überladen wird, zu dokumentarisch, ohne dass er seine narrative Dichte verliert?“

    Leseprobe:

    SchreibRÄUME 1/2024

    Link zum Shop 

     

  • Essay,  Monstrosa

    „Wenn die Essstörung zum viralen Trand wird“– Essay für das Stichpunkt Magazin

    „Die Anzahl essgestörter Patientinnen und Patienten steigt seit Jahren. Soziale Ansteckung in Internet ist dabei ein nicht zu unterschätzender Faktor. Längst geht die Gefahr nicht mehr nur von obskuren Anorexie-Foren aus.

    Eugenias Knie sind breiter als ihre Oberschenkel, ihre Ellbogen dicker als ihre Oberarme. Unter dem kurzen Top kann man jede einzelne Rippe zählen, ihr Körper scheint nur aus Knochen und Sehnen zu bestehen, über denen sich fragile Haut spannt. Sowohl ihre knappen Outfits als auch ihre Posen auf Fotos und in Videos sind genau darauf ausgerichtet, dass man ihre extremste Schlankheit möglichst gut sehen kann. Dennoch – oder vielleicht gerade deshalb – hat Influencerin Eugenia Cooney Millionen Follower. Allein auf Instagram folgen der 29-jährigen Amerikanerin über 700.000 Menschen, auf Tiktok 2,7 Millionen, in diversen Reddit-Foren wird jeder ihrer Auftritte diskutiert und seziert.“

    Vollständiger Text

     

  • Blog

    „Die Presse“-Artikel über Instagramlyrik

    Artikel in der Presse über (auch meine) Instagram-Lyrik:

    „Lohnt es sich, Instapoeten an Klassikern und Ernst-Jandl-Preisträgern zu messen? Nein, meint die in Wien lebende Künstlerin Rhea Krcmárová im „Presse“-Gespräch, zumal Instapoesie nicht gleich Instapoesie sei. Sie verbindet damit z. B. collageartige „Kombinationen aus Fotos und Gedichten“, die spontan entstehen, passend zum Eiltempo, das die Netzkultur bestimmt. Im Vergleich zu anderen Texten, die sie häufig überarbeitet, schreibt Krcmárová ihre oft englischsprachigen Instahäppchen zumeist „on the go, wenn ic mal ein paar Minuten Zeit habe“. Mehr als 530 solcher „Miniaturen“ lagern auf ihrem Instagram-Kanal @rhea_krcmarova. Ziel sei stets ein „kleines, in sich abgeschlossenes Gesamtkunstwerk“, ästhetisch wirke die Plattform kaum auf ihre Arbeit ein. Nur nutzt Krcmárová dort Schrägstriche, „weil der Zeilenumbruch bei Instagram leider nicht immer gut funktioniert“.

    (Das Artikelfoto ist mein Stickbild „Schwimmschwester“ (Für Tanja Raich)

    Gesamter Artikel auf „diepresse.at“

  • Blog

    Braucht (m)ein Roman eine Triggerwarnung? Ein Essay

    „Das Buch liest sich schnell und einfach. Dennoch kann ich das Buch aufgrund der fehlenden Triggerwarnung nicht weiterempfehlen.“

    Vor kurzem erschien mein zweiter Roman, „Monstrosa“, die Geschichte einer essgestörten Opernsängerin, die in einer psychiatrischen Klinik mit ihren inneren Ungeheuern kämpft. Neben durchwegs positiven Rezensionen von Kritikerinnen und Kritikern finden sich auf Seiten wie Amazon oder Thalia aber diverse negative Bewertungen. Ihr Tenor: Das Buch sei zwar packend geschrieben, es fehle aber eine Triggerwarnung. Der Klappentext von „Monstrosa“ spricht von Bodyhorror und Essstörungen, von Schauerroman und einer Psychiatrie, deutet Mobbing und Selbsthass zumindest an. Sollte das als Inhaltswarnung nicht ausreichen?

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