Essay „Gestörte Genüsse, monströse Mahlzeiten“ im Schreibräume-Magazin 1/24
„Über Essstörungen zu schreiben heißt auch, über Essen zu schreiben. Über das schwierige Verhältnis zu Nahrungsaufnahme, über Ängste und Besessenheit, über kalorienreiche Träume und fanatische Restriktion. Beim Schreiben meines Romans Monstrosa (erschienen im Herbst bei Kremayr & Scheriau) war die Frage nach dem „wie“ eine meiner zentralen Herausforderungen. Die Heldin von Monstrosa – Isabella, eine dicke, bulimische Opernsängerin – weist sich auf Druck ihrer Gesangslehrerin in eine Essstörungsklinik im Wienerwald ein, in der seltsame Dinge geschehen. Obwohl ich viele Elemente aus Schauerromanen / Gothic Novels und Body Horror verwendete, um das gestörte Selbst zu versinnbildlichen, war die reale Ebene der Nahrungsaufnahme mindestens genauso wichtig. Wie kann man möglichst viele Aspekte dieses ausgesprochen komplexen Themas beschreiben, ohne dass der Text zu überladen wird, zu dokumentarisch, ohne dass er seine narrative Dichte verliert?“
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