Lyrik

Neue Besprechung von Tagebruch Instant von Alexander Kluy / Poesiegalerie

Alexander Kluy liest Rhea Krčmářovás Tagebruch / Instant

Surrealistisches, Zärtliches

Dieses Auftaktpoem ist nicht zufällig als erstes an die Tête gesetzt worden. Denn bereits hier finden sich Plastizität und Sinnlichkeit, das genaue Schauen und das präzise Metamorphisieren, die Verwandlung von Welt in Poesie. Immer wieder gelingen ihr, so wie „Sommerfreitagruheabend“, großartige linguistische Coups. Nicht selten gemahnt ihr Tonfall an Surrealistisches. Sie vermag auch graziös und auf der Stelle einleuchtende Neologismen zu erfinden, so zum Beispiel „Frühnachmittagsbling“ oder „Glitterknochen“ oder „Saisonstumpf“. Immer wieder lässt sich Zartheit verorten und Zärtlichkeit konstatieren und, auch, Sehnsucht und, zusehends, Verlangen.

Manche Poeme sind Moment-Aufnahmen, Sekunden-Splitter, die dem einen Teil des Untertitels, „Instant“, entsprechen und von denen nicht wenige in sich schier perfekt anmuten:

„twinkle twinkle / kleine Hand / Hang zum Geschliffenen / gelenksbereit / und wenn die 

Triumpheserinnerungen / erdwärts sich hängen / fangen sich Sonnen / "

Gesamte Rezension hier