Gesang. Und ab.
Gesang. Und ab. Ein zweistimmiges Ein-Personen-Live-Hörspiel in sieben Teilen.
(Uraufführung im Rahmen der Eröffnung des Viertelfestivals 2011)
Der Berg als Wohnort von Mythen, Märchen und Sagen – Frau Perchta, Frau Holle, Zwerge, Riesen… Aber was passiert, wenn der Stein Stück für Stück verschwindet, sich transformiert? Wenn gigantische LKW-Räder die Riesen vom Berge ersetzen? Wenn Dynamit wirksamer ist als die Spitzhacken der Märchenfiguren? Wohin verschwinden die Mythen, wie tauchen sie auf, wie werden sie ersetzt und transformiert? Wer sind die neuen Schönperchten, wer die neuen Schirchperchten? Was sind die modernen Märchen der Industriegesellschaft im Umfeld des alten Steinbruchs?
1, Incantatio / 2, Peraht / 3, Laurin, Tuzzi / 4, Schnee:Berg:Land / 5, Dietrich / 6, Jagd, wilde / 7, Fassaden
(Auszug)
Die Alten: Wer braucht uns Zwerge noch, wenn er sich wie von selbst abbaut, der Berg?
Sagen zu Steinstaub.
Zauber zu Zementmöglichkeiten.
Schwerter zu Pflugscharen, Spitzhacken, Baggerschaufeln, Brennofenröhren.
Sagt nicht, wir hätten Euch nicht gewarnt.
Ich: Der Eingang zu Deinem Herzen ist aus Beton, Frau Perchta.
Die Alten: Keine Schiachperchten mehr.
Schiachpercht…
Schiaaaacchhhpeeercht…
Schhhiiiiaaaacchhh…
Schhh…
Ich: Wie der Wind, der sich an den Terrassenklingen bricht.
Sccchhh…
(Das Förderband lässt die Steine zu Tal sinken.)
Hörproben:
Teil 1, Incantatio
Teil 5, Dietrich
Text, Stimme, Gesang: Rhea Krcmarova. Aufnahmeleitung und Sounddesign: Esther Merz